Natürlich gibt es in Deutschland und in den verschiedenen Ländern aus denen wir kommen Diskriminierung, Vorurteile und Konflikte: gegenüber Minderheiten, gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, einer anderen Religion oder Sexualität, gegenüber Frauen. Und manchmal kann sowas auch in unserer Gruppe ein Thema sein. Wir als Gruppe wollen Diskriminierung jedoch keinen Raum lassen. Bei unserem letzten Treffen haben wir über unsere Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung gesprochen, und darüber, wie wir uns als Gruppe sehen.
„In unseren Treffen und in unserer Arbeit achten wir darauf, dass wir respektvoll miteinander umgehen, wir lassen uns gegenseitig zu Wort kommen und ausreden. Jede und jeder kann seine Meinung sagen, auch wenn sie sehr verschieden sind. Wir machen Platz für eine Vielzahl an Meinungen. Aber für Hass und Vorurteile gibt es bei uns keinen Platz. Bei uns ist jeder Mensch willkommen, egal woher man kommt, und wir unterstützen einander.“
„In meinem Heimatland gibt es einen großen Krieg. Aber ich glaube, die Leute, die nach Deutschland gekommen sind, haben den Krieg nicht mit hierhergebracht. Ich habe viele kurdische Freunde. Wenn es ein Problem zwischen kurdisch und arabisch gibt, stehe ich mit den Richtigen, gegen Rassismus.“
„Wenn Menschen zusammenarbeiten, gibt es unterschiedliche Meinungen und durchaus auch Konflikte und Auseinandersetzungen. Wir als Team möchten unsere Konflikte und unterschiedlichen Meinungen sachlich austauschen, ohne einander persönlich zu beleidigen. Unsere Gruppe ist offen für alle Menschen, die an der Mitarbeit im Projekt interessiert sind. Wir kommen aus verschiedenen Ländern, haben unterschiedliche Religionen, unterschiedliche sexuelle Orientierungen, sind Männer, Frauen und Sonstige. Deshalb können wir Rassismus und andere Formen von Ausgrenzung nicht dulden.“
„Wir sind eine weltoffene, tolerante Gruppe, die jeden gerne aufnimmt. Herkunft, Hautfarbe, Sexualität oder Religion ist uns völlig egal, bei uns ist jeder willkommen.“
„Liebe und Frieden zu leben. Zufrieden zu leben. Zufrieden, zu leben. Herrlichkeit.“
„Rassismus und Diskriminierung ist sehr schlecht. Wir sind doch alle Menschen! Darum sollten wir nicht schlecht über andere Menschen sprechen. Wir müssen uns respektieren, und einander zuhören, ruhig bleiben und einander helfen.“
„Ich habe Rassismus in Deutschland immer schon als ein akzeptiertes Verhalten kennengelernt. Ich wollte dies aber nie akzeptieren. Für mich gibt es keine Grenzen, die entlang von ethnischen Linien verlaufen. Für unsere Gruppe wünsche ich mir, dass sie weltoffen ist, rassistischem Denken und Handeln entgegenwirkt, und dass jeder hier willkommen ist.“
„Manchmal habe ich mich schon diskriminiert gefühlt, an der Uni oder woanders. Aber das heißt nicht, dass alle Leute so sind.“
„Meiner Meinung nach sind oft die Konflikte zwischen den Regierungen. Mein bester Freund ist Kurde. Den Konflikt zwischen dem arabischen Volk und dem kurdischen Volk bemerke ich auch in Deutschland, aber nicht in der gleichen Ebene, die ich in Syrien gesehen habe. Meinungsfreiheit heißt nicht Leutebeleidigung.“
„Wenn zwei Leute eine unterschiedliche Meinung haben, versuchen sie oft, die Meinung vom anderen zu erobern. Ich habe oft erlebt: wenn man über Politik und Religion redet, werden die Probleme nur größer. Aber soll man nicht reden?“
„Ich hoffe, dass wir es schaffen, eine offene Gruppe zu sein, die viel miteinander unternimmt und einander unterstützt. Es gibt immer Unterschiede, verschiedene Kulturen, Religionen, Meinungen. Das heißt nicht, dass man nicht eine Gruppe daraus machen kann.“
„Wir alle sind verschieden. Wir haben unterschiedliche Herkunft, verschiedene Religionen, sprechen unterschiedliche Sprachen, sind verschieden alt, sind Männer und Frauen mit verschiedenem Wissen und verschiedenen Erfahrungen. Ich wünsche mir für unsere Gruppe, dass wir diese Vielfalt als einen Schatz begreifen. Jeder ist willkommen, und jeder kann seine Meinung sagen. Auch Meinungsverschiedenheit gehört dazu. Aber sachlich.“
„Am Anfang, als ich neu war in Dortmund, und meine erste Wohnung bekommen habe, da habe ich deutlich gemerkt, dass mein Nachbar mich ablehnt, weil ich ein arabischer Mann bin. Er hat nie gegrüßt und nie mit mir gesprochen. Dann war ich einfach immer weiter freundlich. Nun ist er auch freundlich.“
„Wenn wir reden und diskutieren, heißt das auch, dass wir voneinander lernen können.“