Aktuell ertrinkt jede sechste Person während des Fluchtversuchs über das Mittelmeer. Gleichzeitig werden Seenotretter*innen für das Retten von Menschenleben kriminalisiert: italienische Behörden verhafteten Kapitänin Carola Rackete noch in der Nacht des Anlegens und beschlagnahmten die “Sea Watch 3”. Carola ist zum Glück wieder frei, das Schiff jedoch ist weiterhin beschlagnahmt. Seit 2017 werden immer wieder Schiffe mit fadenscheinigen Begründungen beschlagnahmt: im Sommer 2017 die IUVENTA, im Sommer 2018 das Schiff der LIFELINE. Immer wieder werden Seenotretter*innen kriminalisiert, mit Geldstrafen und sogar Gefängnis bedroht. Statt alles daran zu setzen, Menschenleben zu retten, erleben wir von Seiten der europäischen Nationalstaaten einen Tiefpunkt von Solidarität und Menschlichkeit: Menschen werden in libysche Folterlager zurückgewiesen, die Rettung von Menschen wird aktiv blockiert und zivile Seenotrettungsschiffe, wie zuletzt die Sea Watch 3, werden über Wochen daran gehindert, mit geretteten Menschen an Bord in einen Sicheren Hafen zu fahren.
Solange die EU und die europäischen Regierungen untätig sind, werden wir, die Zivilgesellschaft, es sein, die sich schützend vor die Menschenrechte stellt und Widerstand leistet! Wir sind eine europaweite Gesellschaft der offenen Herzen, solidarischen Kommunen und sicheren Häfen. Wenn die EU nicht in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen, werden wir es tun.
Wir freuen uns, wenn ihr am Samstag zur Demo der Dortmunder Seebrücke kommt und mit uns ein Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten, Flüchtenden und Seenotretter*innen setzt!
Es sprechen: Anja Sportelli (SEEBRÜCKE Dortmund), Joachim Spehl (SEEBRÜCKE Dortmund), Prof. Dietmar Köster (Mitglied des Europäischen Parlaments), Ulf Schlüter (Vizepräsident der Ev. Kirche von Westfalen),Jochen (Vertreter von Jugend Rettet und Mission Lifeline)